Die Verwendung des Blutegels (dieser Ringelwurm lebt in ruhigen Teichen und Sümpfen) in der Medizin ist uralt. Schon die alten Germanen wußten die Egel zu schätzen. Auch in der aryurvedischen Medizin war die heilende
Wirkung des kleinen Blutsaugers bekannt und beliebt.
Beim fast schmerzlosen Biß durch den Blutegel geraten verschiedene Stoffe in den menschlichen Körper, die entzündungshemmend, antibakteriell und gerinnunghemmend wirken. Zudem regen verschiedene Bakterienstämme das
Immunsystem an. Das Nachbluten der Bißstelle kann bis zu zehn Stunden dauern. Der Körper kann durch die Bißstelle außerdem Lymphe entleeren.
Anwendungsgebiet
Insbesondere bei chronisch wiederkehrenden Thrombosen (Thrombophlebitis) und bei Krampfaderleiden kann man hervorragende Erfolge sehen. Aber auch in einigen Fällen von
Menstruationsstörungen oder auch beim erhöhten Augeninnendruck lassen sich gute Erfolge erzielen. Ebenfalls hat sich die Therapie bestens bewärt bei allen Arten von therapieresistenten lokalen Infektionen
Weitere Anwendungsgebiete sind: Nasennebenhöhlenentzündungen, plastische und rekonstruktive Chirurgie (bei ausgeprägten Wundheilungsstörungen), bei Rheuma und Arthrose (eingesteifte Gelenke), bei Herpes Zoster
(Gürtelrose), Ohrgeräuschen (Tinnitus aurium), Furunkeln und Karbunkeln, bei Mandelabszessen (sollte man lieber dem Chirurgen überlassen), Unterleibsentzündungen der Frauen (Adnexitis, Parametritis),
Brustdrüsenentzündung, Gallenblasenentzündung, wiederkehrender Brustenge bei Herzkranzgefäßerkrankung (Angina pectoris - wenn schulmedizinische Medikamente versagen).
Das Problem in der heutigen Zeit: Keiner traut sich mehr, sich von so einem kleinen Egel beißen zu lassen. Schade eigentlich.
Übrigens: Die Egel werden speziell für die Therapie gezüchtet. Sie stammen nicht "aus irgend einem Teich". Die Blutegel kann man in der Apotheke oder beim Züchter kaufen. Aus hygienischen
Gründen muß der Blutegel nach seinem verdienstvollen Werk allerdings getötet werden. Schade.
Was geschieht bei der Behandlung? nach oben
Der Therapeut sucht die zu behandelnden Stellen aus. Es werden meist mehrere Blutegel rund um die ausgewählte Stelle angesetzt. Bei Entzündungen setzt man den Egel nie in den Bereich der Entzündung, sondern immer nur
in die Nähe der Entzündung. Ebenso wird man den Egel nie auf eine Vene direkt setzen.
Beim Ansetzen des Blutegels geschieht folgendes: Der Blutegel "sprüht" einen "Weichmacher" auf die Haut, der die Poren öffnen soll.
Mit seinen Zahnfeilen (die im Kopf des Blutegels untergebracht sind) raspelt der Egel die Haut in Form eines Dreisterns auf. Sobald die Haut aufgeraspelt ist, gibt der Egel seinen Speichel in die Öffnung. Während der
Weichmacher und die Raspel / Feilarbeit vom Patienten gespürt wird, ist die Saugperiode nicht mehr zu spüren. Ein Blutegel kann 2 bis 10 ml Blut aufnehmen.
Der Speichel des Blutegels, der das Hirudin enthält, hat eine ausgesprochen blutverdünnende Wirkung. Außerdem kommt es nach dem Biß (Mini - Aderlaß) zu einem Einstrom von körpereigenen weißen Blutzellen / Freßzellen
und "Killerzellen", die das Verletzungsgebiet reinigen sollen.
Wirkung der Blutegeltherapie / Wirksubstanzen (Quelle: Fa. Zaug)
Die Speichel des Blutegels enthält folgende Substanzen: HIRUDIN (der Name ist abgeleitet von Hirudo medicinalis-medizinischer Blutegel) sorgt für die Hemmung der Blutgerinnung. Bei dem ca. 30 minütigen Saugakt ist
es natürlich notwendig, die Wunde offen und das Blut fließfähig zu halten.
CALIN hemmt ebenfalls die Blutgerinnung. Calin bewirkt nun im Anschluß an das "schnelle" Hirudin die ca. 12 Stunden dauernde Reinigung der Wunde durch Nachbluten. Es kommt zu dem bekannten, sanften Aderlaß.
Währenddessen tritt der"Ausbreitungsfaktor", die HYALURONIDASE, in Aktion: der Weg für die wirksamen (und heilsamen) Substanzen wird vorbereitet.. Eine antibiotische Eigenschaft der Hyaluronidase ist
umstritten.
Eine wahrscheinlich histaminähnliche Substanz (vielleicht ist es auch Acetylcholin) wirkt gefäßerweiternd: Das Blut strömt zu der "gebissenen" Stelle.
EGLINE, BDELLIN, APYRASE, KOLLAGENASE wirken mit unterschiedlichen Mechanismen bei der Gerinnungshemmung mit. Darüber hinaus haben einige dieser Substanzen entzündungshemmende und weitergehende Eigenschaften.
Darüber hinaus gibt es noch DESTABILASE, PIYAVIT und andere Substanzen, die die natürliche Wirkstoffkomposition abrunden.
Links ins Web nach oben
Wer mehr über diese pussierlichen Tierchen erfahren möchte, der darf sich gerne bei
http://www.blutegel.de
oder bei
http://www.blutegelfarm.de
informieren.......
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